Der Teeanbau im alten Formosa und dem heutigen Taiwan

© bogdanserban - Fotolia.comAuch die kleine Insel Taiwan in der Nähe von China bringt bis heute erstklassige Tees hervor und beherbergt zahlreiche kleine Teeplantagen, die in erster Linie den extravaganten, halbfermentierten Oolong-Tee herstellen. Obwohl die kleine Insel im Südosten von China heute unter der Bezeichnung „Taiwan“ bekannt ist, was so viel wie „Terrassenbucht“ bedeutet, trug das heute Taiwan ursprünglich die Bezeichnung „Formosa“. Diesen Namen gaben ihr die Portugiesen, da sie in dem etwa 36.000 km² großen Flecken Land eine „wunderschöne Insel“ sahen. Obgleich das damalige Formosa heute als Taiwan bekannt ist, ziehen Teekenner die ursprüngliche Bezeichnung der kleinen Insel vor und sprechen noch heute von Tee aus Formosa. Wenn Sie nun vielleicht noch mehr über den Tee aus Formosa erfahren möchten, dann finden Sie hier sämtliche wissenswerten Informationen zu verschiedenen Themen rund um das heutige Taiwan und das frühere Formosa und die Teeherstellung auf der fernen asiatischen Insel. Unser Ziel ist es, dadurch Ihren Sinn für den wahren Teegenuss zu schärfen und ihnen zahlreiche wertvolle Informationen hierfür bereitzustellen, um Ihren Teegenuss auf ein neues Niveau zu heben – wenn wir dieses Ziel erreichen konnten, freuen wir uns über eine Bestellung im Shop!

So kam der Tee nach Formosa: Die Geschichte des taiwanesischen Tees

Erste Teebauern begannen etwa um das Jahr 1800 erstmals mit dem Anbau der kleinen grünen Sträucher. Da zu diesem Zeitpunkt auf Taiwan noch keine Teepflanzen existierten, wurden die ersten Büsche aus der chinesischen Provinz Fukien exportiert, weshalb auch auf Taiwan zunächst ausschließlich chinesische Teesorten produziert wurden. Nach knapp 100 Jahren, im Jahre 1881 produzierte ein chinesischer Kaufmann erstmals den Pouchong-Tee, der sich auch heute noch höchster Beliebtheit erfreut. Bis ins Jahr 1980 hinein produzierten die Taiwanesen ausschließlich chinesischen Tee, von dem 75 % ihrer Gesamtproduktion exportiert wurde. Mit der Entwicklung eigener Teesorten stieg der Eigenverbrauch der taiwanesischen Bevölkerung innerhalb kurzer Zeit stark an, weshalb heute lediglich 25 % des auf Taiwan produzierten Tees exportiert werden.

Der Grund für diesen immensen Anstieg des Eigenverbrauchs taiwanesischen Tees können jedoch auch die sogenannten Tee-Forschungsstationen sein, die auf der kleinen asiatischen Insel eingerichtet wurden. Hier untersuchte man die Eigenschaften verschiedener Teepflanzen, überprüfte die Qualität der geernteten Teeblätter und entwickelte, teilweise recht skurrile, neue Produkte rund um den Tee. Dazu gehörten beispielsweise Instant-Tees, Teeweine, Badezusätze mit Tee und sogar Teemarmelade.

Obwohl diese exotischen Produkte hierzulande eher selten gebräuchlich sind, erfreuen sich gerade die taiwanesischen Tees größter Beliebtheit – allerdings erscheinen diese auf keiner Teeauktion. Ein gutes Verhältnis zu den größten taiwanesischen Teeimporteuren ist deshalb für europäische Geschäftsleute besonders wichtig, da dies die einzige Möglichkeit ist, taiwanesischen Tee zu erstehen.

Die größten und bekanntesten Teeanbaugebiete auf Taiwan bzw. Formosa

Auf Taiwan werden in erster Linie halbfermentierte Oolong-Tees hergestellt, die sich geschmacklich zwischen schwarzem und grünem Tee befinden, im Gegensatz zum chinesischen Oolong jedoch eine weitaus herbere Note mitbringen. Diese und weitere Teesorten wachsen und gedeihen in erster Linie in acht verschiedenen Anbaugebieten.

Im Wenshan-Gebiet ist der Pouchong-Tee zu Hause, was Wenshan zu einem der ältesten und wichtigsten Anbaugebiete Taiwans macht. Die wertvollen Teepflanzen werden hier auf einer Höhe zwischen 200 und 800 Metern über dem Meeresspiegel angebaut – diese Bereiche werden zudem von der Regierung selbst vor Umweltverschmutzungen und schädlichen Einflüssen geschützt, um ein natürliches und sauberes Wachstum der Teepflanzen zu gewährleisten. Die größten Anbaugebiete der Wenshan-Region sind Shinding und Pinglin: Gerade Pinglin zeichnet sich durch seine Berghänge, seinen hohen Feuchtigkeitsgrad und sein mildes Klima aus, weshalb hier mehr als 90 % der Bevölkerung als Teebauern arbeiten, um den besten Pouchong-Tee der Welt produzieren zu können.

Die Hochland-Tees aus der Ren-ai-Region wachsen indes auf einer Höhe zwischen 1.500 und 2.200 Metern über dem Meeresspiegel auf den Hängen der Zental-Bergkette. Die Teegärten sind aufgrund der hohen Berge meist sehr klein und voneinander unabhängig, was eine große Vielfalt an verschiedensten Teesorten gewährleistet. Das dort herrschende Gebirgsklima verspricht indes eine erfolgreiche Produktion aromatischer Oolong-Tees, die sich durch ein samtig-blumiges Aroma auszeichnen.

Das größte und produktivste Teeanbaugebiet auf Taiwan ist die Mingjian-Region, die zum Nantaou-Bezirk gehört. Knapp 50 % des taiwanesischen Tees wird in Mingjian auf einer Höhe zwischen 300 und 400 Metern produziert – und dies in der Regel weitestgehend automatisiert, da Effizienz und Produktivität in diesem Anbaugebiet besonders groß geschrieben werden. Da im Mingjian-Gebiet eine so große Menge an Tee innerhalb kürzester Zeit produziert, geerntet und verarbeitet werden kann, und dieser Tee sich trotzdem durch eine exzellente Qualität auszeichnet, wird der Tee aus dem Mingjian-Gebiet auf Taiwan besonders gern als Alltagstee genossen.

Selbstverständlich existieren auf Taiwan zahlreiche kleinere Anbaugebiete in der Heping der Hsinchu-, der Lugu-, der Alishan- oder der Nantou-Region – wenn Sie Interesse am Formosa-Tee finden konnten, dann sollten Sie in jedem Fall mindestens eine Sorte aus jedem taiwanesischen Anbaugebiet probiert haben – eine große Auswahl an Formosa-Tees finden Sie direkt hier im Onlineshop. Wir wünschen viel Spaß beim Genießen!