Der Teeanbau auf der fernen asiatischen Insel Japan

Japan - Bildnachweis: Wikipedia-Benutzer TUBSDie ostasiatische Insel Japan ist für vieles bekannt: Anime-Serien, technologischen Fortschritt und für große Städte, in denen Wolkenkratzer bis in den Himmel ragen - doch in Japan gibt es auch zahlreiche ruhige und ländliche Gebiete. Ein Großteil dieser Gebiete ist mit kilometerlangen Plantagen bedeckt, die feinste Teeblätter für grünen und schwarzen Tee hervorbringen: Das japanische Teeanbaugebiet erstreckt sich über 1.600 km und zieht sich damit durch ganz Südjapan – die Voraussetzungen für den erfolgreichen Anbau von Tee sind im Norden der kleinen Insel jedoch nicht gegeben. Um auch Ihren Sinn für den richtigen Genuss eines japanischen Tees auch abseits der typischen japanischen Teezeremonie zu schärfen, versorgen wir Sie nun mit den wichtigsten Informationen zu den größten Anbaugebieten und der Geschichte des Tees in Japan. Konnten Sie sich daraufhin ein umfangreiches Wissen aneignen, freuen wir uns über eine Bestellung in unserem Onlineshop!

Die Geschichte des Teeanbaus in Japan

Vor über 1.000 Jahren begaben sich japanische Mönche auf eine spannende Reise nach China, wo sie ursprünglich lediglich Schrift, Religion und Politik studieren wollten, um Erfahrungen mit dem fremden Buddhismus sammeln zu können. Dabei kamen sie allerdings auf den Geschmack des erlesenen grünen Tees, der sich zu diesem Zeitpunkt in China bereits größter Beliebtheit erfreute. Da die japanischen Mönche so begeistert vom chinesischen Heißgetränk waren, beschlossen sie, einige Teepflanzen nach Japan mitzubringen, um auch dem Inselvolk den Genuss von Tee ermöglichen zu können. In Japan angekommen, wurde der erste Teegarten am größten See des Landes, dem Biwa-ko, angelegt – doch kurz darauf merkten die frischgebackenen japanischen Teebauern, dass die kleinen grünen Büsche auch in zahlreichen anderen Teilen des Landes angebaut werden konnten, weshalb sich die Teeplantagen innerhalb kurzer Zeit in Japan verbreiteten wie ein Lauffeuer. Zunächst war es jedoch ausschließlich den japanischen Adligen und ehrwürdigen Samurais vorbehalten, das neuartige Heißgetränk zu genießen – im Laufe der Zeit konnten allerdings auch immer häufiger die normalen Bürger Japans in den Genuss der ersten japanischen Tees kommen. Mittlerweile spielt der Tee im Alltag der Japaner eine große Rolle und besonders die bekannte Teezeremonie wird noch heute in vielen Teilen des Landes zelebriert.

Die japanischen Teeanbaugebiete: Teeplantagen finden sich in vielen Teilen Südjapans

In den 46 Provinzen Japans sind über 20 verschiedene Teeanbaugebiete zu finden, die sich in erster Linie über den Süden und die Mitte Japans erstrecken, da der Norden nicht die nötigen vegetativen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Anbau von Teepflanzen erfüllt. Von den 20 verschiedenen Teeanbaugebieten Japans zeichnen sich drei Gebiete durch ihre immense Größe und ihre Wichtigkeit für den Export und den Genuss von Tee auf der asiatischen Insel aus, wobei der Genuss hierbei überwiegt: Von den 110.000 Tonnen Tees, die in Japan produziert werden, exportieren die Japaner nämlich nur 2 %. Die bedeutsamsten Anbaugebiete hierfür sind Kagoshima im Süden der Insel Kyushu, Shizuoka im Westen von Tokio und Mie an der Ostküste der kleinen Insel. Shizuoka liegt zwischen dem heiligen Berg Fuji, der vielen Japanfreunden als Postkartenmotiv, umrahmt von rosa Kirschblüten, bekannt sein sollte, und der Pazifikküste westlich von Tokio. Dieses Teeanbaugebiet gilt als Produktivstes in Japan und bringt dabei über 40 % der japanischen Teeproduktion hervor, wobei der Großteil dieser Ernte zu Sencha verarbeitet wird.

Kagoshima befindet sich auf der Insel Kyushu im äußersten Südwesten des Japan-Archipels und gilt als die zweitwichtigste Teeanbauregion Japans, während Mie in der Mitte der kleinen Insel besonders bekannt für seine traditionsreiche Geschichte im Bereich des Teeanbaus ist.

Ebenfalls von großer Bedeutung sind und waren besonders in der Vergangenheit die Gebiete Nara uns Kyoto, die sich im Uji-Distrikt befinden. Die Teebauern aus diesem Distrikt waren bereits vor Jahrhunderten dafür bekannt, den berühmten Kaisertee hergestellt zu haben, und auch heute erfreut sich der Gyokuro-Tee, der als bester Sencha-Tee bekannt ist und ebenfalls aus dem Gebiet des Uji-Distrikts stammt, größter Beliebtheit bei Gourmets und Teekennern.

Die Fukushima-Katastrophe und der Teeanbau in Japan

Zu guter Letzt möchten auch wir es uns selbstverständlich nicht nehmen lassen, auf das verheerende Erdbeben einzugehen, das Japan im Jahre 2011 erschüttert und das Atomkraftwerk in Fukushima zerstört hat, wodurch ein kompletter Landstrich verstrahlt und damit unbewohnbar wurde. Das Erdbeben der Stärke 8,9, das nach einem Tsunami über Japan zog und dabei 20.000 Menschenleben gefordert und 500.000 Japaner obdachlos gemacht hat, sorgte auch hier für Entsetzen und Trauer. Im Laufe der Zeit sorgten sich die Menschen hierzulande allerdings nicht nur um die Vermissten, Toten und Obdachlosen in Japan, sondern fürchteten zudem, durch den Genuss japanischen Tees auch hierzulande gefährdet zu sein. Diese Angst ist jedoch völlig unbegründet: Unmittelbar nach dem verheerenden Unglück in Fukushima wurden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die umfangreiche Strahlenuntersuchungen der zu exportierenden Waren vorsahen, die auch der Tee, der von Japan nach Europa transportiert wurde, durchlaufen musste. Japanischer Tee war zu jedem Zeitpunkt und ist zudem auch heute noch unbedenklich zu genießen.