Blattgrade – Die hohe Kunst des Teeverständnisses

Ein wahrer Teeliebhaber begnügt sich nicht allein damit, seinen Tee zu genießen – er möchte sich zudem ein umfangreiches Fachwissen zum Thema aneignen, um den regelmäßigen Teegenuss stetig verfeinern zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es unter anderem von Bedeutung, über die verschiedenen Blattgrade des Tees Bescheid zu wissen – diese können nämlich großen Einfluss auf den Geschmack Ihres liebsten Heißgetränks ausüben. Grundsätzlich wird der schwarze Tee in zwei verschiedene Blattgrade unterteilt: Blatt-Tees und Broken-Tees. Jede dieser Blattgrade wird wiederum in verschiedene Sortierungen unterteilt, die meist in Form von diversen Abkürzungen wie beispielsweise „TGFOP“ erscheinen. Wenn Sie nun statt einer Bezeichnung nur noch Fragezeichen sehen, finden Sie hier alles, was Sie zu den Blattgraden des Schwarztees wissen müssen.

Sortierungen im Überblick

FOP = Flower Orange Pekoe

GFTOP = Golden Flowery Orange Pekoe

TGFOP = Tippy Golden Flowery Orange Pekoe

OP = Orange Pekoe

P = Pekoe

FP = Flowery Pekoe

In der Regel werden Blatt-Tees mit diesen wohlklingenden Bezeichnungen beschrieben, Broken-Tees erkennt man demnach an einem „B“, das sich meist inmitten der entsprechenden Abkürzung befindet – beispielsweise beim FBOP: Flowery Broken Orange Pekoe. Doch was genau hat es mit all diesen blumigen Ausdrücken auf sich?

Die Sortierungen der Blatt-Tees im Detail

FOPs, GFTOPs und TGFOPs sind in der Regel dünne, drahtige Blätter, unter denen sich die sogenannten „Tips“ befinden. Diese Tips sind hellbraune bzw. goldene Teilchen, die im Tee zu sehen sind – dies sind die Blattspitzen, die sich aufgrund ihrer geringen Menge an Gerbstoffen während des Fermentationsprozesses nicht sonderlich stark verfärbt haben. Viele Tips im Tee sind ein Indiz dafür, dass bei der Herstellung erstrangig junge Blätter verwendet wurden – dies sagt allerdings in der Regel nichts über die Qualität des Tees aus. Beim Orange Pekoe (OP) fehlen die Tips hingegen komplett, während die Blätter eines Tees der Blattgrade P oder FP (Pekoe bzw. Flowery Pekoe) in der Regel kürzer und grober als die des Orange Pekoe ausfallen und zudem nicht so fein gerollt erscheinen.

Die Broken-Tees und ihre Blattgrade im Fokus

Ein Broken-Tee besteht im Gegensatz zum Blatt-Tee nicht aus ganzen Blättern, sondern stattdessen lediglich aus größeren Bruchstücken der verarbeiteten Teeblätter. 98 % aller Tees bestehen aus Teeblättern dieses Blattgrades – besonders beliebt sind FBOP (Flowery Broken Orange Pekoe) und GFBOP (Golden Flowery Broken Orange Pekoe). Diese Sortierungen sind als die feinsten und aromatischsten kleinblättrigen Tees bekannt und zeichnen sich äußerlich durch sauber gearbeitete und gut gerollte Blätter sowie durch eine große Anzahl an Tips aus. Der Broken Orange Pekoe gleicht diesen Sortierungen grundsätzlich, bringt jedoch eine geringere Anzahl an Tips mit, was ihm ein kräftiges und weniger blumiges Aroma verleiht. Der Broken Pekoe ist indes als Broken-Tee bekannt, der mithilfe einer Schneidemaschine aus dem gröbsten Blatt herausgeschnitten wird, viele Blattrippen enthält und daher recht dünn im Aufguss erscheint.

Blatt-Tee oder Broken-Tee?

Lediglich wahre Tee-Experten werden eine der beiden Blattgrade der anderen vorziehen können – der Gaumen eines „herkömmlichen“ Teefreundes wird hingegen kaum einen bemerkenswerten Unterschied zwischen einem Blatt-Tee und einem Broken-Tee erkennen können. Grundsätzlich gilt jedoch: je kleiner das Blatt, desto kräftiger der Tee. Der Grund dafür ist, dass die kleineren Blattgrade beim Aufbrühen des Tees intensiver mit Wasser umspült werden, wodurch in erster Linie das enthaltene Koffein schneller freigesetzt wird. Wenn Sie nun selbst in den Geschmack eines Blatt- oder eines Broken-Tees kommen und eventuell einige Unterschiede selbst erkennen möchten, finden Sie in unserem Online-Shop alles, was Sie für den idealen Teegenuss brauchen. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern!